Kurzarbeitergeld muss aufgestockt werden!

Pressemitteilung des DGB Südhessen

„Von 60 Prozent des letzten Nettolohns können die meisten Arbeitnehme-rinnen und Arbeitnehmer ihre Miete und ihre Lebenshaltung nicht finanzieren“, betont der Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in Südhessen. Der DGB und seine Mitgliedsgewerk-schaften fordern deshalb sehr deutliche Verbesserungen beim Kurzarbeitergeld. „Wir er-warten, dass die Krisenlasten fair verteilt werden. Wenn die Bundesregierung die Unter-nehmen in der Corona-Krise mit Hunderten von Milliarden unterstützt, muss auch ein entsprechender Schutzschirm für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aufgespannt werden“, betonen DGB Regionsgeschäftsführer Jürgen Planert und DGB Regionssekretär Horst Raupp. „Die Politik muss den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern über die Durst-strecke der Coronakrise hinweghelfen, deren Dauer noch nicht absehbar ist. Auch dafür zahlen über 40 Millionen Beschäftigte jeden Monat Sozialversicherungsbeiträge und Steu-ern. Diese Mittel müssen jetzt zurückfließen“. Ein Kurzarbeitergeld von 60 Prozent des letzten Nettoeinkommens führe dazu, dass Beschäftigte mit niedrigem Einkommen direkt in Hartz IV laden. „Das kann von der Politik nicht gewollt sein“.

Der DGB Südhessen macht deutlich: „Wir wollen, dass das Kurzarbeitergeld sehr deutlich erhöht wird. Arbeitgeber, die von der staatlichen Förderung profitieren, sollen verpflichtet werden, das Kurzarbeitergeld auf 90 Prozent zu erhöhen. Nur wenn ein Betrieb das Kurz-arbeitergeld erhöht, soll er auch von Sozialbeiträgen entlastet werden“. Der DGB Südhes-sen fordert außerdem, dass sichergestellt wird, dass die Kurzarbeitsgeldregelung auch für Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter gilt. Zudem müsse die Regierung dafür sorgen, dass niemand in der Krise seine Wohnung verliert. „Das Zuhause muss sicher sein, auch wenn Menschen aufgrund von Einkommenseinbußen ihre Miete vorübergehend nicht mehr zah-len können oder ihren Immobilienkredit nicht mehr bedienen können. Zwangsräumungen sind ebenso auszusetzen wie Strom-, Gas- und Wassersperren“.

Für die Forderung nach 90 Prozent bei Kurzarbeit hat die gewerkschaft ver.di eine Petition auf die Wege gebracht. Sie kann unter folgendem Link unterschrieben werden:

https://www.change.org/kurzabeit

DGB Südhessen
25.03.2020