Gemeinsame Sicherheit statt Selbstvernichtung im Stellvertreterkrieg

Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Peter Brandt, Historiker
Vortrag und Diskussion

Für Peter Brandt ist der Ukrainekrieg sowohl ein Selbstverteidigungskrieg der Ukraine als auch ein Stellvertreterkrieg, bei dem es um geopolitische Interessen der USA und Russlands geht. Dieser Krieg, der wie ein Brandbeschleuniger der Klimakatastrophe sowie der ökologischen und sozialen Krise wirkt und den Einsatz von Atomwaffen denkbar werden lässt, muss dringend durch diplomatische Lösungen zu einem Waffenstillstand geführt werden. Weil die großen sozialen und ökologischen Menschheitskrisen in der global vernetzten Welt nur zusammen mit allen Ländern, auch mit China und Russland, bewältigt werden können, stellt Brandt das gemeinsame Überlebensinteresse in den Mittelpunkt seiner weiterführenden friedenspolitischen Überlegungen. In Anknüpfung an die Entspannungspolitik von seinem Vater Willy Brandt, Egon Bahr und Olof Palme stellt er in seinem Vortrag das Konzept "Gemeinsame Sicherheit 2022" als Weg für eine globale Friedens- und Sicherheitsarchitektur vor, die auch drängende soziale und ökologische Fragen umschließt. Das Konzept wurde seitens des Internationalen Olof Palme Centers in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Gewerkschaftsbund, dem Internationalen Friedensbüro und einem internationalen Beratungsgremium entwickelt.

Im Anschluss an den Vortrag kann über aktuelle Fragen zum Ukrainekrieg und das Konzept "Gemeinsame Sicherheit 2022" diskutiert werden.

Peter Brandt, geb. 1948, ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Fernuniversität Hagen in Ruhe und Publizist. Er ist Mitautor des Konzepts „Gemeinsame Sicherheit 2022“. Seine jüngste, zusammen mit Reiner Braun und Michael Müller herausgegebene Veröffentlichung ist der Band "Selbstvernichtung oder gemeinsame Sicherheit", erschienen am 26.09.2022 im Westend-Verlag.

Der Vortrag ist Teil der Reihe des Darmstädter Friedensbündnis zu Hintergründen des Krieges in der Ukraine.

Das Darmstädter Friedensbündnis ist ein Zusammenschluss friedenspolitisch engagierter Gruppen und Personen. Bei uns arbeiten gewerkschaftlich und kirchlich engagierte Menschen, Aktive aus Verbänden und Parteien sowie Privatpersonen mit. Den völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine werten wir als menschliche, politische und ökologische Katastrophe. Zugleich befürchten wir, dass westliche Kriegseuphorie und Waffenlieferungen in die Ukraine erheblich zur Eskalation des Krieges beitragen. Der Krieg und die forcierte Militarisierung werfen für uns neue Fragen auf. Mit der im Frühjahr 2022 begonnenen Veranstaltungsreihe wollen wir uns fortbilden und auch alte Gewissheiten hinterfragen. Das heißt, dass wir mit den Beiträgen unterschiedliche, teils kontrovers diskutierte Positionen thematisieren und freundschaftlich diskutieren.

Infos und Kontakt:

www.darmstädter-friedensbuendnis.de

friedensbuendnis@politnetz.de

Beginn: 
Do, 13.10.2022 19:00
Eintritt: 
Spende
Veranstalter: 
Darmstädter Friedensbündnis, Ev. Dekanat DA
Ort: 
Das Offene Haus
Adresse: 
Rheinstr. 31, 64283 Darmstadt
Kontakt: 
winfried.kaendler@ekhn.de, 06151-1362430