Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Der Tag der so genannten „Machtergreifung“ gilt als historische Zäsur und markiert auch symbolisch das Ende der Weimarer Republik. Innerhalb kürzester Zeit wurde die politische Opposition ausgeschaltet, bemächtigten sich die Nationalsozialisten der staatlichen Machtinstrumente und gewannen die Kontrolle über sämtliche gesellschaftliche Bereiche.
Wie stellte sich die Phase der Machtübernahme auf lokaler Ebene und im öffentlichen Raum dar? Wie agierten städtische Verwaltung, Presse, Lehranstalten und Schulen? Wer waren die zentralen Akteurinnen und Akteure? Welche Spielräume gab es für Widerstand? Mit dem regionalhistorischen Blick auf die Entwicklungen 1933 soll untersucht werden, inwieweit letztlich die Auflösung demokratischer Strukturen vor Ort im Sinne einer „Machtübertragung“ toleriert und unterstützt wurde.
Auch 90 Jahre danach agieren rechtspopulistische Parteien in Europa. Welche Lehren ziehen wir aus der Abschaffung der Demokratie 1933 für die lokale Demokratie heute? Mit aktuellen Fragen zur Erinnerungskultur und Geschichtsvermittlung befasst sich ein öffentliches Podiumsgespräch zum Abschluss des Symposions.
Die Veranstaltung führt lokalhistorische Forschungen und Werkstattberichte aus Archiven und Geschichtsvereinen in der Rhein-Main-Region zusammen. Sie richtet sich an interessierte Laien und Fachpublikum, an Tätige in Geschichtsvermittlung und kommunaler Erinnerungskultur, an Vereine, Initiativen, Gedenkorte, Archive und Lehrkräfte.