Vor 80 Jahren

Wir erinnern an das Ende des Ghettos in Wilna im September 1943
Lesung

Im September 1943 „liquidierte“ die deutsche Besatzungsmacht nach mehr als zwei Jahren Terrorherrschaft das Ghetto von Wilna. Von 60.000 Jüdinnen und Juden, die vor Beginn des Zweiten Weltkriegs in Wilna gelebt hatten, lebten zwei Jahre später gerade noch etwa 20.000 als Gefangene im Ghetto. Zehntausende waren seit dem Einmarsch der Deutschen im Juni 1941 in der Stadt selbst und bei Ponary, einem Hinrichtungsort der SS-Schergen in einem Wäldchen nahe Wilna, ermordet worden.

„Es führt kein Weg zurück …“ ist eine Verszeile aus dem „Ponary-Wiegenlied“, einem im Ghetto entstanden Lied voller Trauer und am Ende auch Hoffnung auf wiederkehrende Freiheit. Susanne Reerink (Gesang) und Martin Landzettel (Bratsche) werden mit diesem und weiteren Liedern aus dem Wilnaer Ghetto zur Erinnerung an den Untergang des „Jerusalem des Nordens“ beitragen.

Mitglieder und Freunde der Geschichtswerkstatt werden von der Errichtung des Ghettos bis zu dessen Auflösung sowie von den folgenden Massenmorden und Deportationen in Arbeits- und Vernichtungslager berichten, und auch von bewundernswerter Selbstbehauptung und vom Widerstand gegen die deutsche Übermacht. Die Berichte werden durch Auszüge aus Tagebüchern und Erinnerungen von ermordeten und überlebenden Zeitzeugen ergänzt werden. Ein Abschnitt wird sich der Rettungsaktion des Darmstädter Wehrmachtsoffiziers Karl Plagge widmen, der am Vorabend der Ghettoauflösung mehrere hundert Häftlinge vor der Deportation retten konnte. Begleitet werden die Berichte und Zeitzeugnisse von Bildern und von einigen der im Ghetto entstandenen Lieder.

Beginn: 
Wed, 11.10.2023 19:00
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Veranstalter: 
Darmstädter Geschichtswerkstatt e.V.
Ort: 
Foyer des Justus-Liebighauses (1. Stock)
Adresse: 
Ludwig-Metzger-Platz, Darmstadt
Kontakt: 
dageschichtswerkstatt@aol.com