Die irische Kleiderkette PRIMARK - bekannt für billige Wegwerfklamotten - hat am Samstag, den 12. September 2015 eine neue Filiale im Weiterstädter Einkaufzentrum LOOP5 eröffnet.
Mehrere Organisationen − Attac Darmstadt, der Darmstädter Weltladen, Medico International, ver.di Südhessen, die BUND-Jugend Hessen, die Darmstädter Hochschulgruppe Nachhaltigkeit und das entwicklungspolitische Netzwerk Hessen (EPN) − hatten gemeinsam zur Protestaktion vor dem LOOP5 aufgerufen und fanden erstaunlich guten Zuspruch.
Am Beispiel PRIMARK wurde auf die menschenrechtswidrigen Arbeitsbedingungen und die Hungerlöhne hingewiesen, unter denen die meisten westlichen Modeketten besonders in asiatischen Ländern produzieren lassen und riesige Gewinne erzielen. Auch die Wegwerfmentalität zum Schaden von Klima und Umwelt, die durch die billige Fast Fashion angeheizt wird, sowie die untertarifliche Bezahlung in den hiesigen PRIMARK-Filialen wurden thematisiert.
Eine umstürzende Mauer gemahnte symbolisch an die Katastrophe vom April 2013 in Bangladesch, als beim Einsturz der Fabrik Rana Plaza 1127 Näherinnen starben und 2438 weitere so verletzt wurden, dass sie teils lebenslang invalide sind. In Rana Plaza hatten PRIMARK, C&A, Benetton und viele andere europäische Modemarken produziert.
Die Protestaktion stieß trotz Einkaufshype auf erstaunlich guten Zuspruch. Viele KäuferInnen und und PassantInnen zeigten sich interessiert und teilten die Kritik. Angesichts der marktbeherrschenden Verbreitung ausbeuterischer und unökologischer Modeproduktion bleibt, das Engagement für verpflichtende Menschenrechtsstandards in der Textilindustrie, für fairen Handel, umweltverträgliche Produktion und eine Abkehr vom Wegwerfkonsum zu intensivieren.
