„Merz und AfD stoppen. Asylrecht verteidigen“

Mächtige Demonstration in Darmstadt
Erhard Schleitzer

5000 Menschen nahmen nach Aussage der Polizei an der Demonstration „Merz und AfD stoppen. Asylrecht verteidigen“ teil, nach Angeben der Veranstalter sogar 10.000. Statt der zuvor angemeldeten 400 Teilnehmer am Platz vor der Sparkasse, lief der Luisenplatz am 31.1.2025 schier über vor lauter Menschen. Dabei war der Aufruf zur Demonstration nur 1 Tag vorher in den sozialen Medien verschickt worden, mit der Aufforderung „Teilen! Freund*innen mitbringen! Alle Zusammen gegen den Faschismus!“ Und die sozialen Netzwerke haben in Darmstadt prima funktioniert. Das „Bündnis gegen Rechts“, „Omas gegen Rechts“, ver.di Südhessen und die Linke schlossen sich unmittelbar an. Weitere politische Gruppen und Initiativen unterstützten dann innerhalb kurzer Zeit den Aufruf.

Entsprechend gut war auch die Stimmung auf der Demo, jede*r freute sich nicht nur über die aktuelle Nachricht zu dem gerade gescheiterten Antrag von CDU/FDP/AfD im Bundestag, sondern freuten sich besonders über die riesige Teilnehmerzahl, die alle Erwartungen übertraf. „Auf die Darmstädter und Darmstädter*innen ist Verlass“, brachte es ein Demo-Teilnehmer auf den Punkt. Viele brachten selbstgemalte Schilder mit: „Vielfalt brauch Demokratie“, „Pfui Herr Merz“, „Friedrich!!! hör auf die Mutti!!!“, „Lieber links ‚versifft‘, als rechtsradikal“, „Kiffer gegen AfD“.

Nach der Kundgebung auf dem Luisenplatz zog der Demonstrationszug vom Luisenplatz die Rheinstraße hinunter, wo vor dem FDP-Büro eine kurze Kundgebung abgehalten wurde. Dann ging es weiter zum Steubenplatz, wo eine starke Polizeikette den Eingang zum Partei-Büro der CDU absicherte. Die Redner*innen kritisierten das „widerwärtigen Verhalten“ der CDU und betonten "Wir sind die Brandmauer!".

Natürlich waren keine Vertreter*innen der CDU oder der FDP zugegen. Tags zuvor hatte Campact dazu aufgerufen, CDU und FDP-Abgeordnete im Bundestag an zu mailen und sie zu ihrem Abstimmungsverhalten im Bundestag über den gemeinsamen Antrag mit der AfD zu fragen und auch um eine Begründung zu bitten. Auf entsprechende Anfragen hat die Bundestagsabgeordnete der CDU für Darmstadt, Astrid Mannes, bisher keine Antwort gegeben. Wie bei dem namentlichen Abstimmungsergebnis nachzulesen ist, hat sie sich wie fast alle anderen CDU-Abgeordneten als stramme Parteisoldatin erwiesen und dem Unionsantrag, der auf eine Zustimmung der AfD baute, zugestimmt. Wie schreibt sie so schön auf ihrer Internetseite: „Der persönliche Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern liegt mir sehr am Herzen. Daher bitte ich Sie: Kommen Sie auf mich zu! Ihre Anregungen und Ideen sind mir wichtig!“

Die Demonstration am 31.1.2025 in Darmstadt macht Mut. Viele Menschen ließen sich innerhalb kürzester Zeit mobilisieren und treten aktiv der drohenden Rechtsentwicklung entgegen.

01.02.2025